Gelli Plate selber machen

Ich habe heute eine Anleitung für die Mixed Media-Fans (und alle, die es werden wollen ;-) ).

Vielleicht habt Ihr schon von Gelli-Plates gehört? Falls nicht, Gelli Plates sind Platten aus einem gelatineartigen Material (man kann sich das vorstellen wie sehr, sehr festen Wackelpudding), die es in verschiedenen Größen und Formen gibt und mit denen man sehr einfach ganz tolle, wirkungsvolle Drucke, sogenannte Monoprints herstellen kann. Diese Platten sind allerdings leider ziemlich kostspielig, zu kostspielig für mich auf jeden Fall, und darum möchte ich Euch heute zeigen, wie man sie ganz einfach und für kleines Geld selber machen kann.

Gelli Plate Rezept

Ihr braucht dazu:

Eine Schüssel o.ä. zum Anrühren, vorzugsweise mikrowellengeeignet

Eines oder mehrere flache Gefäße zum Gießen der Platten, wie z.B. Deckel von Metalldosen, flache Auflaufformen etc. Wichtig ist ein glatter, gerader Boden.

Glycerin und Isopropanol bekommt man in der Apotheke oder auch bei Amazon (Links s. oben)

Die Menge, die mit dem angegebenen Material entsteht, reicht für eine Platte, die etwas größer als DinA4 ist, oder halt mehrere kleinere.

Gelli Plate selber machen - Schritt für Schritt-Anleitung:

Zunächst wird die Gelatine im Glycerin aufgelöst. So lange rühren, bis keine Klümpchen mehr erkennbar sind. Das ist nicht so ganz einfach, weil das Glycerin ja nicht wirklich flüssig ist. 

Dann gießt Ihr das heiße Wasser in die Mischung und rührt nochmal ein bißchen um.

Zuletzt kommt der Alkohol mit hinein.

Nun wird das ganze in die flache Form gegossen. Falls sich oben Schaum oder Bläschen bilden, sollten diese sofort vorsichtig mit einem Papiertuch o.ä. entfernt werden, denn die Masse wird relativ schnell fest.

Und das war es auch schon fast! Die Form ein paar Stunden auskühlen lassen, am besten im Kühlschrank, und dann könnt Ihr die Platte vorsichtig mit Hilfe eines Messers aus der Form lösen.

Falls sich nach dem Abkühlen zeigen sollte, daß sich die Gelatine doch nicht 100%ig aufgelöst hat, könnt Ihr die Platte einfach in Stückchen reißen und in einem geeigneten  Gefäß für ca. 1,5 Minuten in die Mikrowelle stellen. Die Masse wird dann wieder flüssig und kann neu in die Form gegossen werden. Das gleiche gilt für den Fall, daß die Platte mal kaputt gehen sollte.

Die fertige(n) Platte(n) haben optimalerweise eine Dicke von einem guten Zentimeter bzw. etwa 1/2 Zoll.

Noch ein paar Worte zur Pflege:

Aufbewahrt werden sollte die Platte auf einer glatten, ebenen Fläche. Meine große liegt auf einer Glasschneideplatte, zugedeckt mit einer festen Kunststoffolie, ganz einfach im Regal. In den Kühlschrank muß sie nicht, durch die Glycerin-Alkohol-Mischung ist sie sehr lange haltbar. Mit der Zeit verdunstet ein bißchen von dem Alkohol, die Platte wird dann an den Rändern etwas flacher. Das ist normal und macht nichts, man kann dann entweder den Rand mit einem Cutter abschneiden oder das ganze nochmal mit einem Eßlöffel Wasser in die Mikrowelle werfen.

Gereinigt wird das gute Stück am besten mit einem Babyfeuchttuch, danach unbedingt etwas trocknen lassen, bevor Ihr sie wieder zudeckt! Gelatine ist wasserlöslich, also wenn die Oberfläche noch zu feucht ist, klebt Euch mit ein bißchen Pech die Abdeckfolie dran fest... (Schön, daß Ihr aus meinen Erfahrungen lernen dürft, näch?) Naja, aber selbst falls das mal passiert ist das auch kein Beinbruch. Ihr ahnt es vielleicht schon - die Mikrowelle hilft.

Im Laufe der Zeit kann es sein, daß sich die Platte leicht verfärbt, das ist normal und macht nix. Und selbst wenn man mal meint, es sei doch cool auszuprobieren, ob auch Wasserfarben oder Brushos mit der Gelplatte funktionieren und sich dann zeigt, daß das nicht geht, dafür aber die Platte schön bunt ist, wirkt sich das auf die nachfolgenden Drucke nicht aus. Ähem. Also, meine Platten sehen so aus:

So, jetzt habt Ihr also eine supercoole Gelatinedruckplatte. Oder sogar mehrere! Und was jetzt? Jetzt spielen wir damit, was sonst?!  

Eine Anleitung dafür, wie das geht, habe ich Euch (noch?) nicht vorbereitet, das würde auch diesen Rahmen sprengen. Aber da werdet Ihr mit Sicherheit fündig, youtube ist zum Beispiel eine gute Quelle.

Weil dieser MitmachMontag aber bisher doch eher wortlastig war, kommen jetzt noch mal ein paar Beispielbilder für das, was bei der (nebenbei bemerkt absolut süchtig machenden) Beschäftigung mit den Glibberplatten so herauskommen kann.

Ein paar meiner letzten Druckergebnisse:

Anwendung:

Und daraus kann dann zum Beispiel ein Hintergrund für eine Artjournalseite werden, oder auch für einen (noch nicht fertigen) Keilrahmen

Oder ein paar Karten

Oder Hintergründe für Tags

Hier habe ich aus einem Druck einen Elefanten und ein paar Kreise ausgeschnitten und für eine Art Journal-Seite benutzt

Und hier habe ich mit den kleineren runden Platten direkt ins Artjournal gestempelt

Natürlich kann man auch direkt ins Artjournal drucken, indem man das Journal anstatt eines Papierbogens auf die Gelplatte presst. Oder man kann die gedruckten Papiere zum Scrappen verwenden. Oder, oder, oder... Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

So, das war's für heute. Ich hoffe, Euch hat meine Anleitung gefallen, und vielleicht habt Ihr ja auch Lust bekommen auf ein bißchen Gelatinedruck? Wie immer freuen wir uns, wenn Ihr Eure Werke hier zeigt, und wie immer gilt: Wenn es noch Fragen gibt, immer her damit.

Viel Spaß beim Mixen und Matschen!

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