Ich möchte Euch zeigen, wie man ein Minialbum mit dieser dekorativen Bindung macht:
Warum diese Sache nun Knopfloch-Bindung (auf Scrapperdeutsch: Buttonhole Binding) heißt, konnte ich nicht herausfinden, denn die Löcher im Buchrücken haben damit doch eher weniger zu tun? Egal. Schick ist es allemal und auch gar nicht schwierig.
Als Zutaten benötigt Ihr folgendes:
- Graupappe
- Designpapier
- Cardstock
- Buchbinderleinen
- Garn
und als Werkzeug
- Nadel
- Falzbein (ggf. Falzbrett)
- Lineal
- Schere, Messer
- doppelseitiges Klebeband
- Ahle
- Klammern
Bei diesem Album zäume ich das Pferd von hinten auf und beginne mit den Seiten. Ich habe mir 10 Stücke Cardstock in der Größe 10 x 20 cm zugeschnitten und in der Mitte der Längsseite gefalzt.
Den fertig geknickten Stapel habe ich dann einmal ausgemessen. Man kann Pi mal Auge sagen, daß das Album pro 5 Doppelseiten aus CS 1 cm dick wird. Hier also entsprechend 2 cm für den Buchrücken. Aber da Papiere ja von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind, ist Messen besser als Schätzen.
Als nächstes habe ich die Graupappe passend zu meinen Seiten zugeschnitten. Das sind hier zwei Stücke à 10 x 10 cm und drei Stücke à gut 2 x 2 cm.
Die Buchdeckel werden nun mit dem Designpapier bezogen...
...und dann werden die Einzelteile auf das Buchbinderleinen geklebt.
Der Abstand zwischen den Buchdeckeln und dem Buchrücken sollte mindestens die Dicke der Pappe betragen, hier ist es etwa ein mm mehr.
Damit auch alles schön gerade wird, fixiere ich das Buchbinderleinen gerne mit einem kleinen Stückchen Washi Tape.
Nun kommen die Löcher dran:
Das Buchbinderleinen wird eingeschnitten und umgeklappt.
Wenn jetzt alles richtig ist, kann man mit dem Falzbein vorsichtig die Knicke entlangfahren. Zuerst von innen und danch auch nochmal von außen.
Damit ist die äußere Hülle des Albums fertig.
Nun müssen nur noch die Seiten hinein...
Zur Sicherheit habe ich noch einmal geschaut, ob die Abmessungen des Albums auch mit meinen Seiten zusammenpassen. Man könnte auch noch zwei Seiten mehr einbinden. aber ich habe gerne ein bißchen Platz - das ist Geschmackssache.
Die Seiten werden nun auseinandergeklappt und möglichst akkurat so aufeinander gelegt, daß die Knicke genau übereinander liegen. Mithilfe der Klammern verrutscht der Stapel nicht.
Bei 2, 4, 6 und 8 cm habe ich mit dem Bleistift die Punkte markiert, an denen die Ahle zum Einsatz kommt. Die vorgelochten Seiten lassen sich einfacher und gleichmäßiger einarbeiten.
Jetzt geht es ans Nähen!
Begonnen wird von hinten, so daß das lose Ende innen im Buch liegt. Dann wird der Faden außen über das erste Sück Buchrücken gelegt und wieder durch das erste Loch gezogen.
Jetzt wird weiter abwechselnd hoch und runter genäht. (Ok, das ist vielleicht mit mehr "Knopflöchern spannender...) Am Ende wird der Faden wieder ein zweites Mal duch das letzte Loch gezogen. Der Faden verbleibt innen im Buch.
Nun kommt die nächste Seite und wird genauso gearbeitet wie die vorherige.
Beim letzten Loch wird wieder der Faden zweimal durchgezogen. Die losen Enden müßten sich jetzt direkt gegenüber liegen und können einfach verknotet werden.
Auf diese Weise werden alle Seiten ins Album gebunden. Wenn man die Farben nicht wechseln möchte, kann man auch mit einem einzigen langen Faden nähen und die losen Enden an einer versteckten Stelle verknoten. Ich fand die Idee von verschiedenen Farben nur einfach schön.
Ja, dieses Minibuch ist nicht in einer Stunde fertig, aber ich finde der Aufwand lohnt sich in jedem Fall!
Viel Spaß beim Nachbasteln!